Wirtschaft
Schweiz

Die SNB stützt den Schweizer Franken und zahlt die Corona-Kredite

Die SNB stützt den Schweizer Franken und zahlt die Corona-Kredite

30.03.2020, 15:24
Mehr «Wirtschaft»
ARCHIV -- SNB ZAHLT 4 MRD. FRANKEN AN BUND UND KANTONE -- The facade of the Swiss National Bank SNB pictured at Bundesplatz, prior to a semi-annual conference in Bern, Switzerland, Thursday, June 13,  ...
Bild: KEYSTONE

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte in der vergangenen Woche erneut gegen eine weitere Frankenaufwertung am Devisenmarkt interveniert haben. Darauf deuten die sprunghaft angestiegenen Sichtguthaben bei der SNB hin. Allerdings haben wohl auch weitere Faktoren wie die Corona-Notkredite den Anstieg beeinflusst.

Die Einlagen der Banken und des Bundes stiegen innert Wochenfrist um rund 11.7 Milliarden auf 620.5 Milliarden Franken, wie einer Mitteilung der SNB vom Montag zu entnehmen ist. Es handelt sich um einen der massivsten Anstiege seit dem Jahr 2015, als die SNB unmittelbar nach Aufhebung des Mindestkurses stark am Devisenmarkt interveniert hatte. In der Vorwoche hatten die SNB-Sichtguthaben noch um 5.8 Milliarden Franken zugelegt.

Die SNB kauft bei ihren Deviseninterventionen Fremdwährungen und schreibt den Banken den Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut. Im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus und der damit zusammenhängenden Abschwächung der Konjunktur hat der Aufwertungsdruck auf den Franken zugenommen. Die SNB hatte Mitte März anlässlich ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung bekräftigt, verstärkt am Devisenmarkt eingreifen zu wollen.

Refinanzierung der Covid-19-Kredite

Er gehe davon aus, dass die SNB in der vergangenen Woche weiter mit Devisenkäufen gegen eine Aufwertung des Frankens interveniert habe, sagte Credit-Suisse-Ökonom Maxime Botteron im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Allerdings spielten auch weitere Faktoren eine gewichtige Rolle.

So dürften zum Anstieg der Sichtguthaben wohl auch die seit dem Donnerstag zur Verfügung stehenden Covid-19-Kredite für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beigetragen haben. Die Banken können sich für die Vergabe der Kredite bei der SNB refinanzieren.

Saron halten

Des weiteren könnte die SNB dem Geldmarkt weitere Liquidität zugeführt haben, da der Kurzfrist-Zinssatz Saron in der letzten Zeit angestiegen sei. Die Notenbank will den Saron möglichst nahe am Leitzins von -0.75 Prozent halten.

Der Grund für den Anstieg des Saron liegt laut Botteron wohl in der weiteren Anhebung der SNB-Freigrenze für Banken. Dieser führe dazu, dass weniger Banken Gelder zu Negativzinsen aufnehmen können. (aeg/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Airlines sind wegen Corona gegroundet (Auswahl)
1 / 14
Diese Airlines sind wegen Corona gegroundet (Auswahl)
Da blutet das Aviatiker-Herz: Gegroundete Swiss-Airbusse stehen auf dem Flughafen Dübendorf herum.
quelle: keystone / ennio leanza
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So feiern spanische Ärzte, wenn ihre Corona-Patienten die Intensivstation verlassen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
9
Franz Carl Weber verschwindet: Die Magie war schon lange weg
Für Generationen von Kindern war Franz Carl Weber ein Synonym für Spielzeug. Nun lässt der deutsche Eigentümer die Marke sterben, doch der Niedergang begann vor langer Zeit.

In meiner Kindheit gab es einen magischen Ort. Er befand sich an der Bahnhofstrasse in Zürich und verkaufte, was das Kinderherz begehrte. Franz Carl Weber (FCW) hiess das Spielzeugparadies mit dem Schaukelpferd – oder «Gigampfi-Ross» – im Logo. Wenn wir in Zürich waren, wollte ich in den «Franzki», zur überschaubaren Begeisterung meiner Eltern.

Zur Story