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Deutlich tieferer Umsatz: Auch Ems-Chemie spürt die Coronakrise

Deutlich tieferer Umsatz: Auch Ems-Chemie spürt die Corona-Krise

06.04.2020, 07:1906.04.2020, 12:28
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Der Spezialchemiekonzern Ems hat zum Jahresauftakt durch den weltweiten Wirtschaftseinbruch aufgrund des Coronavirus einen deutlich tieferen Quartalsumsatz ausgewiesen. Das Unternehmen verfüge aber über hohe Liquiditätsbestände und eine erfreuliche Eigenkapitalquote.

Von Januar bis März ging der Umsatz um 18 Prozent auf 496 Millionen Franken zurück. Organisch betrug das Minus rund 13 Prozent, wie Ems am Montag mitteilte. Gewinnzahlen gibt Ems zum ersten Quartal jeweils nicht bekannt.

Magdalena Martullo-Blocher, CEO Ems Chemie an der Bilanz-Medienkonferenz der EMS-Gruppe in Zuerich am Freitag, 7. Februar 2020. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Magdalena Martullo-Blocher, CEO Ems Chemie an der Bilanz-Medienkonferenz der EMS-Gruppe in Zürich am 7. Februar 2020.Bild: KEYSTONE

Bereits 2019 habe sich die Weltkonjunktur verlangsamt und durch die staatlichen COVID-19-Massnahmen sei die Weltkonjunktur im ersten Quartal 2020 massiv getroffen worden, schreibt Ems weiter.

Besonders negativ habe sich dies auf die weltweite Automobilindustrie ausgewirkt, die um 25 Prozent einbrach. Während die chinesische Automobilindustrie inzwischen wieder an Fahrt gewonnen habe, seien alle anderen Autowerke weltweit aktuell jedoch für 3 bis 4 Wochen geschlossen.

Ems habe bereits früh Massnahmen getroffen, um die Mitarbeitenden zu schützen. In allen Ländern seien die Rohstoffläger erhöht und Fertigprodukteläger nahe bei den Kundenwerken errichtet worden. Die fünf chinesischen EMS-Produktionsstätten hätten am 10. Februar 2020 bereits wieder ihren Betrieb aufnehmen können.

Durch die bereits zuvor durchgeführten Effizienzprogramme und Kostenmassnahmen seien die negativen Auswirkungen auf die Profitabilität begrenzt worden. Das Management rechnet dennoch mit einem Gewinnrückgang. Im Gesamtjahr 2020 wird ein Betriebsergebnis (EBIT) unter Vorjahr erwartet.

EMS verfüge über hohe Liquiditätsbestände und eine erfreuliche Eigenkapitalquote, wird weiter betont. Man sieht sich deshalb in guter Verfassung, «um Chancen am Markt rasch und flexibel wahrzunehmen». Das Unternehmen rechnet mit Zusatzgeschäften bei medizinischen Anwendungen, wie etwa Corona-Test-Röhrchen, Analysegeräten, Schutzbrillen, Beatmungsmasken, Beatmungsgeräten oder Desinfektionsfläschchen. (sda/awp)

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2 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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homo sapiens melior
06.04.2020 09:36registriert Februar 2017
Ja, es gilt abzuwägen zwischen Menschen und Wirtschaft; weil die Verflechtung sowieso unauflösbar ist. Aber die wichtigen Entscheidungen möchte ich den echten Experten überlassen und keinen reichen Erben, die sich nur Sorgen um ihr Konto machen.
Für SVP und FDP sind Menschen nur Arbeitsmaterial. Humane Ressourcen in Form von möglichst billigen Arbeitskräften und Stimmvieh. Mehr nicht.

Sucht auf YT nach dem neuen Video von mayLab. Damit versteht jeder, wo wir bei Corona stehen, was zu tun ist und was noch kommt. Oder dass es noch schlimmer werden wird, wenn wir jetzt den Geldgierigen folgen.
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