Wirtschaft
Schweiz

Ehemalige Alpiq-Chefin erhielt im Freistellungsjahr 1,9 Mio. Franken

Ehemalige Alpiq-Chefin erhielt im Freistellungsjahr 1,9 Millionen Franken

02.03.2020, 12:3502.03.2020, 13:24
Mehr «Wirtschaft»
Die CEO von Alpiq Jasmin Staiblin spricht anlaesslich der Bilanzmedienkonferenz vom Montag, 7. Maerz 2016, im Hauptsitz in Olten. Der Energiekonzern Alpiq schreibt erneut tiefrote Zahlen. Der Reinverl ...
Jasmin Staiblin.Bild: KEYSTONE

Beim Energiekonzern Alpiq hat die ehemalige Chefin, Jasmin Staiblin, im vergangenen Jahr noch 1,9 Millionen Franken verdient, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorging. Bloss: Sie war überhaupt nicht mehr für das Unternehmen tätig.

Denn Staiblin hatte das Unternehmen – nach sechs Jahren als CEO – bereits per Ende 2018 verlassen. Ihre Kündigungsfrist habe zwölf Monate betragen und während dieser Zeit sei sie von ihren Pflichten freigestellt gewesen, erklärte eine Sprecherin am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Die Zahlung ist nicht nur erwähnenswert angesichts des erneuten Verlusts, den Alpiq für 2019 eingefahren hat. Staiblin hatte sich zudem nach dem Verkauf des Industriegeschäfts an die französische Baugesellschaft Bouygues entschlossen, die Gesellschafft zu verlassen, weil diese damit erfolgreich transformiert worden sei. Allerdings befinden sich die Parteien immer noch im Streit über den Verkaufspreis. Sie verlangen jeweils eine Nachzahlung (Alpiq) beziehungsweise eine Rückzahlung (Bouygues) – ein unschönes Erbe.

Mehr als 2018

Staiblin verdiente 2019 ohne Arbeit sogar mehr als 2018, als sie noch Chefin war. Die Vergütung lag seinerzeit bei 1,84 Millionen. Der Bonus, der sich an der Leistung misst, erreicht fast 900'000 Franken. Wieso Staiblin im Jahre ihrer Freistellung mehr als 2018 verdiente, liess die Sprecherin unbeantwortet.

Staiblin habe das Unternehmen erfolgreich durch eine Transformationsphase geführt und den Turnaround der Alpiq-Gruppe erfolgreich umgesetzt, so die Sprecherin. Mit dem Abschluss dieser Transformationsphase sei ihr Entscheid, das Unternehmen zu verlassen, konsequent und nachvollziehbar gewesen.

«Alpiq hat Jasmin Staiblin aber zu keinem Zeitpunkt zu einem Abgang gedrängt.» Ihre Vergütung sei im Einklang mit dem Arbeitsvertrag, Reglementen und dem Gesetz ausbezahlt worden. (aeg/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Was erfolgreiche Manager am Wochenende machen
1 / 19
Was erfolgreiche Manager am Wochenende machen
Die Wochenenden erfolgreicher Manager sehen oft etwas anders aus als die von Normalsterblichen – erst recht, wenn man Richard Branson heisst. Ein perfektes Wochenende findet auf seiner Privatinsel Necker Island statt, sagte der extrovertierte «Virgin»-Chef 2011 dem britischen «Telegraph». Dort ...
quelle: ap/ap / reed saxon
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
12 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
02.03.2020 12:50registriert Juli 2014
1,9 Millionen Franken fürs Nichtstun. Das ist so etwas wie das bedingungslose Grundeinkommen in der Abzockerliga.
1143
Melden
Zum Kommentar
avatar
Lumpirr01
02.03.2020 14:40registriert März 2014
ja, wie soll man denn sowas nennen? Das ist ein absolter Affront gegenüber Allen, welche fürs tägliche Arbeiten 20 Mal weniger verdienen. So eine Schweinerei................
571
Melden
Zum Kommentar
avatar
Töfflifahrer
02.03.2020 14:04registriert August 2015
Also die in den Teppichetagen haben das bedingungslose Grundeinkommen wohl schon seit einiger Zeit.
Wird wohl Zeit, dass wir uns dies auch gönnen!
574
Melden
Zum Kommentar
12
Leere Staatskassen: Jetzt will Europa die Ersparnisse seiner Bürger anzapfen
Der europäische Binnenmarkt verliert an Bedeutung. Die USA und China hängen die EU wirtschaftlich ab. Jetzt soll das Steuer herumgerissen werden. Private Investitionen sollen den alten Kontinent wieder wettbewerbsfähig machen.

30 Jahre ist es her, seit der europäische Binnenmarkt vollendet wurde. Das war lange eine Erfolgsstory: Der Abbau von gegenseitigen Handelshürden hat Europa Wachstum beschert.

Zur Story