Die Wintersportorte haben für den Corona-Winter aufgerüstet. Zwar gibt es einen nationalen Leitfaden vom Seilbahnverband, aber in jedem Skigebiet sehen die Schutzkonzepte ein wenig anders aus.
watson hat in der Vorsaison bei zwei Skigebieten den Test gemacht. Beide haben bestanden.
Das eine Skigebiet war Andermatt-Sedrun. Dieses hat für sein Eröffnungswochenende Anfang November am Gemsstock 1000 Personen zugelassen, um die Abstandsregeln an den wenigen geöffneten Anlagen einhalten zu können. Als watson buchen wollte, waren die 1000 schon voll. Entsprechend gab es auch keine Möglichkeit mehr, Tickets zu buchen oder zu kaufen. Es gilt also: Sicherheit vor Umsatz.
Um die Abstandsregeln in der Zubringer-Gondel einhalten zu können, müssen sich die Skigäste online für eine Gondelfahrt registrieren. Zutritt zur Gondel kriegt nur, wer eine entsprechende Bestätigungs-SMS vorweisen kann und rechtzeitig bei der Gondel ist. Wer seinen Slot trotz Erinnerungs-SMS verpasst, verliert seinen Platz in der Schlange und muss warten, bis wieder Platz ist. Es gilt also auch: Sicherheit vor Schlendrian.
Im zweiten getesteten Skigebiet, Davos Parsenn, ist keine Registration für die Zubringerbahn nötig. Die Abstände können beim Besucheraufkommen in der Vorsaison bequem eingehalten werden. In allen geschlossenen Anlagen, sowie in der Bahn und auf den Sesselliften gilt Maskenpflicht.
Diese wird rigoros eingehalten und wenn nötig auch durchgesetzt. Selbst wer im Familienkreis auf dem Sesseli-Lift sitzt, wird vom Personal angehalten, die Maske korrekt zu tragen. Viele Ski-Gäste haben sich schon mit Schneesport-kompatiblen Hygiene-Masken ausgerüstet. Das macht Sinn, das Wechseln von Schlauchtuch zu Hygienemaske und umgekehrt ist ein kompliziertes Unterfangen und Schlauchtücher werden nicht akzeptiert. Da ist die Haltung sowohl von Personal wie auch Mit-Skifahrenden strikt.
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Das Corona-Schutzkonzept wird auch in den Restaurationsbetrieben rigoros umgesetzt. Die Gruppengrössen sind auf 4 Personen beschränkt, bei grösseren Tischen die restlichen Plätze gesperrt. Stehen oder Herumgehen ist nicht erlaubt, es herrscht Sitzpflicht, es sei denn, man muss an der Bar etwas bestellen. Das Servicepersonal platziert die Gäste, unter Umständen muss man auf einen freien Tisch warten. Es empfiehlt sich also zu reservieren, insbesondere als Familie oder grössere Gruppe.
Gäste, die gegen dieses Regime verstossen oder rebellieren, gibt es nicht. Man ist versucht, es dem Personal, das einen grossen Mehraufwand an Koordination hat, so leicht wie möglich zu machen.
Sehr angenehm ist die Registration für das Contact-Tracing. Man registriert sich nur einmal aktiv via QR-Code. Bei allen späteren WC-, Bar- oder Restaurantbesuchen kennt einen das System schon. So userfreundlich die Lösung ist, so strikt wird sie kontrolliert. Man muss sein aktuelles Check-In im geöffneten Browser vorweisen, sonst darf man nichts bestellen.
Weder an Desinfektionsmitteln noch Abstandsmarkierungen wird gespart. Die Desi-Spender stehen vor und nach jeder Lift-Anlage bereit, vor und in allen Restaurationsbetrieben und vor und in allen Toiletten-Anlagen.
Allgegenwärtig sind die Schilder, die einen ermahnen, den nötigen Mindestabstand zu anderen Gästen einzuhalten. Insgesamt wird dieser Aufforderung vorbildlich nachgekommen. In der Vorsaison ist das auch problemlos möglich. Wie es dann in der Hauptsaison aussieht, ist eine andere Frage.
Stand jetzt ist das Skifahren nach Vorgaben des Seilbahnverbands jedenfalls eine sichere Sache, zumindest was Coronavirus und die Schutzkonzepte dagegen anbelangt. Und die Gäste ziehen diszipliniert mit. Weil sie wissen, dass die Skigebiete nur geöffnet bleiben können, solange sie nicht Schauplatz des Infektionsgeschehens werden.