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Der australische Fotograf Shane Thoms erforscht seit Jahren den sogenannten «disused urban space» – verlassene urbane Landschaften. Er dokumentiert den Verfall, den Zerfall, den Ruin – das, was einsetzt, wenn der Mensch weiter zieht und seine verlassenen Kreationen hinterlässt.
Wie hier etwa im Nara Dreamland, einem Vergnügungspark, der lange Zeit als japanisches Disneyland galt, bis er 2006 (nicht zuletzt wohl aufgrund der Konkurrenz von den Parks Tokyo Disney Sea und Osakas Universal Studios) schliessen musste:
In Japan hat Shane Thoms über 50 Fotosammlungen geschossen. «In anderen Ländern werden verlassene Stätten schnell geplündert und geleert. Nicht so in Japan», erklärt er. «Dort hat man mehr Respekt vor fremdem Eigentum, selbst wenn es auf der Abfallhalde liegt.» Und so findet man alles von Schulen über Wasserparks bis hin zu Museen, Spitälern oder Stripclubs – allesamt verlassen und vergessen, menschenleer.
Ordos Kanbashi New Area, Chinas berühmtester Planungs-Fehler – die Geisterstadt, die nie bewohnt wurde:
Auf der anderen Seite der Erde, in der Karibik, befindet sich das Inselparadies Montserrat, ein britisches Überseegebiet. Wobei es sich bis zum 18 Juli 1995 um ein karibisches Inselparadies handelte. Dann nämlich brach der bis dato inaktive Vulkan Soufrière Hills aus und zerstörte den grössten Teil der Hauptstadt Plymouth. Thoms begab sich ins immer noch abgesperrte Plymouth, um Villen, Kirchen und ein Tonstudio zu besuchen, die über Nacht verlassen werden mussten.
Besonders interessant war das Associated Independent Recording (AIR) Studio auf Montserrat, das 1977 von Beatles-Produzent Sir George Martin gegründet wurde. Dire Straits, The Police, Paul McCartney, Elton John, Duran Duran, Michael Jackson, Stevie Wonder, Ultravox, The Rolling Stones, Lou Reed, Black Sabbath, Eric Clapton und noch viele mehr nahmen dort Hit-Alben auf.1989 schon durch einen Orkan erheblich beschädigt, wurde es durch den Vulkanausbruch endgültig gebodigt.
Thoms besuchte auch die ultimative Ikone des «disused urban space»: Tschernobyl. Zweimal war er dort – 2011 und 2012 – und brachte diese schauerlichen Bilder zurück:
Dagegen wirkt der Kühlturm dieses stillgelegten Reaktors in Belgien geradezu aufgeräumt:
(obi)