Das Coronavirus betrifft längst die ganze Welt. Unzählige Länder haben Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverbote oder andere Massnahmen eingeleitet, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Man hat das Gefühl, die Welt steht wortwörtlich still. Dass das nicht nur eine gefühlte, sondern auch ein Stück tatsächliche Wahrheit ist, zeigen nun Messdaten von Seismographen aus verschiedenen Orten weltweit. Tatsächlich verzeichnen diese derzeit weniger Erschütterungen, als das sonst der Fall ist.
Zur Erklärung: Wenn Züge und Strassenbahnen fahren, die Menschen mit ihren Autos unterwegs sind oder schlicht Bohrungen durchgeführt werden, erzeugt all das eine Erschütterung in der Erdkruste. Zwar ist diese recht gering, aber für Seismografen messbar. Ein dauerhaftes Brummen eben.
Diese permanente Erschütterung hat im Zuge der weitflächigen Ausgangsbeschränkungen mittlerweile spürbar abgenommen.
Der Seismologe Thomas Lecocq vom Königlich Belgischen Observatorium twitterte schon im März ein Diagramm, das diesen Effekt in Brüssel zeigt. Kurz zuvor waren in Belgien etwa Schulen und Läden geschlossen und der Autoverkehr erheblich eingeschränkt worden.
Our staff is teleworking. The earth continues shaking. Ground movements at frequencies 1-20 Hz, mainly due to human activity (cars, trains, industries,...) are much lower since the implementation of the containment measures by the government. #StayHome @ibzbe @CrisiscenterBE pic.twitter.com/pGgQAyLuUP
— Seismologie.be (@Seismologie_be) March 20, 2020
Ähnliche Effekte verzeichneten auch eine Messstation in Grossbritannien in der Nähe der Autobahn M4 und eine Station in der Nähe von Los Angeles. Hier die Tweets der entsprechenden Seismologen:
Here's daily mode noise power from a station in Los Angeles over the past month; the drop is seriously wild.
— Celeste Labedz (@celestelabedz) March 26, 2020
Graph made on IRIS MUSTANG: https://t.co/aTfnmL6kBB pic.twitter.com/rdgzZxMcAU
Für die Wissenschaft ist diese Abnahme übrigens eine gute Nachricht. Denn Seismologen können nun zum Beispiel auch schwächere Erderschütterungen wahrnehmen, die ansonsten bei den lauteren Störgeräuschen nicht zu erkennen gewesen sind, und entsprechende Erkenntnisse daraus ziehen.
(hau)
Vielerorts ist uns diese Stille abhanden gekommen. Manche haben den Bezug zu einer wohltuenden, tiefen Stille, wie sie in abgelegenen Orten oder im Hochgebirge wahrnehmbar ist, verloren.
Einzig unterbrochen vom Rauschen eines Baches, des Windes, des Regens oder vom Knacken des Feuers im Ofen.
Es sind Momente voller Staunen, Schönheit und Dankbarkeit wie in einer sternenklaren Nacht.
Eine Zeit, wo wir innerlich zur Ruhe kommen oder sich leise, nicht immer einfache, Gedanken Gehör verschaffen.