Auf dem Etikett der Rüebli und Erbsen aus der Dose steht häufig die Produktbeschreibung «junge Karotten» oder «feine Karotten». Ob es sich dabei um eine spezielle Züchtung handelt oder die Karotten in einem sehr frühen Stadium geerntet werden, um möglichst kleine Exemplare zu erhalten, bleibt dem Verbraucher jedoch verborgen.
Dasselbe gilt für die sogenannten Baby-Karotten, die in vielen Supermärkten oder an Tankstellen als gesunder Snack für zwischendurch angeboten werden.
Laut «van Rijsingengreen», einem Produzenten unter anderem von Dosengemüse für mehrere grosse Unternehmen, werden die Karotten, die zum Dosengemüse weiterverarbeitet werden, nach etwa vier Monaten geerntet. Doch im Gegensatz zu dem Pendant aus dem Gemüseregal, werden die Dosen-Rüebli direkt nach der Ernte weiterverarbeitet. Die «frischen» Karotten hingegen werden oft erst eingelagert, ehe sie in den Verkauf kommen.
Das ist jedoch nur einer der wenigen Unterschiede zwischen Konserve- und Frischware. Der zweite ist die Grösse. Handelt es sich dabei um eine spezielle Züchtung?
In den Produktionsanlagen des Unternehmens werden die normalgrossen, reifen Karotten nach der Ernte gereinigt und anschliessend in kleine Stücke geschnitten. So entstehen aus einer grossen Karotte mehrere kleine Dosen-Rüebli. Die Zerkleinerung des grossen Gemüses ist wesentlich günstiger als eine vorzeitige Ernte.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Pariser Karotten (Daucus carota), auch bekannt unter «Pariser Markt» sind eine speziell gezüchtete Gemüsesorte. Die Rüebli sind hierbei klein, rund, süss im Geschmack und haben eine dunkelorangene Farbe.
Ein Vorteil von Rüebli aus der Dose ist, dass für ihre Herstellung häufig Karotten verwendet werden, die nicht den Normen und Vorgaben der Lebensmittelindustrie entsprechen. Aufgrund ihrer Grösse oder ihrer Form sind sie teilweise nicht für den Verkauf geeignet – für zerkleinerte Dosen-Rüebli oder Baby-Karotten reicht es jedoch. Darüber hinaus werden die Schnitzreste des Gemüses zu Karottensaft oder -brei weiterverarbeitet.