Wer kennt sie nicht, die berühmte «Mona Lisa»? Heerscharen von Touristen bestaunen jeden Tag Leonardo da Vincis Meisterwerk im Pariser Louvre. Doch einige von ihnen – überwiegend Männer – sehen «La Joconde» anders als die meisten anderen Menschen. Sie haben eine Farbsehschwäche und können beispielsweise Grün kaum von Rot und Blau unterscheiden. Weltweit sind schätzungsweise 300 Millionen Menschen von einer solchen Farbenfehlsichtigkeit betroffen.
Wie Menschen mit Farbsehschwäche die Welt wahrnehmen, versucht unter anderen die britische gemeinnützige Organisation Colour Blind Awareness zu veranschaulichen. In Zusammenarbeit mit dem Linsenhersteller Lenstore hat Colour Blind Awareness 11 weltberühmte Gemälde ausgewählt (siehe Diashow am Ende des Artikels) und so bearbeitet, dass sie die drei Arten der Farbenfehlsichtigkeit illustrieren:
Bei Grünblindheit fehlen die sogenannten M-Zapfen in der Retina (inneren Netzhaut). Zapfen sind Sinneszellen, die als Fotorezeptoren bei Tageslicht und für die Farbwahrnehmung dienen. Der M-Typ ist ein Grünrezeptor, der hauptsächlich von Licht im grünen Farbbereich angeregt wird. Für Deuteranopen ist es schwieriger, Grün von Rot und Blau zu unterscheiden. Deuteranopie (und die abgeschwächte Form der Deuteranomalie) ist die meist verbreitete Art von Farbsehschwäche, sie tritt bei rund 6 Prozent der Männer und bei knapp 0,4 Prozent der Frauen auf.
Bei Rotblindheit fehlen die sogenannten L-Zapfen, die hauptsächlich von Licht im roten Farbbereich angeregt werden. Leute mit Protanopie haben deshalb Schwierigkeiten, zwischen Rot und Grün sowie Blau und Grün zu unterscheiden. Protanopie ist nach Deuteranopie die häufigste Art von Farbenfehlsichtigkeit. Oft fasst man diese beiden häufigen Farbsehschwächen als Rot-Grün-Sehschwäche zusammen.
Liegen Rot- und Grünblindheit gleichzeitig vor, spricht man von Blauzapfenmonochromasie.
Sie ist auf das Fehlen der K-Zapfen zurückzuführen, die hauptsächlich von Licht im blauen Farbbereich angeregt werden. Tritanopen haben Schwierigkeiten, zwischen blauen und gelben Farbtönen zu unterscheiden. Dabei wird Grün oft mit Blau und Lila mit Schwarz verwechselt. Tritanopie ist mit 0,01 Prozent (Männer gleich häufig wie Frauen) im Vergleich zu anderen Formen der Farbenfehlsichtigkeit sehr selten.
Die gesamte Kampagne findest du hier: www.lenstore.de/vc/farbwechsel/
(dhr)
Man gewöhnt sich ja automatisch an die Farbsehschwäche, aber es würde mich gopf nomol schon sehr wundernehmen, was die Welt eigentlich noch für mir verborgene Farben zu bieten hat. 😔
Ist dann eventuell Zeit für einen neuen Bildschirm?