«Wenn Sie in zehn Jahren in den Supermarkt gehen, werden Sie die Wahl zwischen zwei Arten von Burgern haben», sagt der Professor für Physiologie im «SonntagsBlick». «Für den einen ist eine Kuh gestorben, sie hat Treibhausgase abgegeben und viele Ressourcen verbraucht. Für den anderen gilt das nicht. Geschmack und Preis sind gleich. Was kaufen Sie?»
Es ist sein Reklamespruch für Cultured Meat, aus Stammzellen kultiviertes Fleisch.
Doch werden die Konsumenten das neue Produkt akzeptieren? Hanni Rützler war eine der ersten, die Professor Posts Burger probieren durfte. Die Österreicherin, die Ernährungstrends erforscht, sagt Cultured Meat zumindest in der Schweiz einen schweren Stand voraus: «Im deutschsprachigen Raum sind die Konsumenten deutlich kritischer gegenüber Technologie und Industrialisierung als anderswo.» Beim Essen sei diese Haltung besonders ausgeprägt.
Die Fleischindustrie sieht das ähnlich und macht sich wegen des potenziellen Konkurrenten noch keine Sorgen. «Wir haben uns noch nicht aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt», schreibt die Schweizer Branchenorganisation Proviande auf Anfrage.
Es könne den Forschern zwar gelingen, einen Hamburger mit vergleichbarem Geschmack und Biss zu züchten. «Für ein ganzes Stück Fleisch wie einen Braten, ein Filet oder ein Entrecôte dürfte dies jedoch nur schwer möglich sein.»