Forschende unter Leitung der Uni Basel haben zwei Trägerviren für Krebsimpfstoffe identifiziert, die zumindest im Mausmodell entartete Krebszellen eliminieren. Ob die Therapie auch im Menschen wirkt, müssen klinische Studien erst zeigen.
Krebsimpfstoffe sind eine Form der Immuntherapie. Sie ertüchtigen das Immunsystem, sich gegen den Krebs zu richten. Dazu wird die Erbinformation des Tumors quasi als Bauanleitung in harmlosen Viren in den Körper geschleust, damit das Immunsystem die feindlichen Krebszellen erkennt und bekämpfen kann. Allerdings scheiterten bisher viele Versuche für eine solche Krebstherapien an einer zu wenig effizienten Immunantwort, wie die Uni Basel mitteilte.
Im Fachmagazin «Cell Reports Medicine» berichten die Forschenden um Daniel Pinschewer nun, dass zwei weit entfernt verwandte Arenaviren im Doppelpack die T-Zellen-Antwort des Immunsystems in Mäusen verstärken. Diese körpereigenen Killerzellen erkennen kranke Körperzellen und zerstören sie.
In den Versuchen zeigte sich demnach, dass dass der Tumor in 20 bis 40 Prozent der Nager - je nach Krebserkrankung - eliminiert werden konnte. Bei den anderen verlangsamte sich immerhin das Tumorwachstum.
Das Team nutze für die Behandlung die Arenaviren mit den Namen Pichinde Virus und Lymphozytäres Choriomeningitis Virus. Diese passten sie mit molekularbiologischen Verfahren so an, dass sie sich als Impfvektor eigneten.
«Über die Wirksamkeit dieser neuen Therapieform beim Menschen können wir zwar im Moment noch nichts sagen», liess sich Pinschewer in der Mitteilung zitieren. Doch da die Krebsimpfung mit zwei verschiedenen Viren bei Mäusen besser wirkt als nur mit einem Virus, blickt er optimistisch auf die klinischen Studien, die das Biotech-Unternehmen Hookipa Pharma, zu dessen Gründern auch der Basler Forscher gehört, nun durchführen möchte.
(aeg/sda)